Mittwoch, 21. Juli 2010
Challenge Roth 2010
ein aufrechtes Finish mit dem 10 Monate alten Tim nach einem schweren Tag...
Die letzten Wochen war es hier etwas ruhig-stand doch nochmal viel Training für die Challenge Roth an, meine zweite Langdistanz dieser Saison.
Die Vorbereitung verlief etwas holpering und eine kleine Erkältung 10 Tage vor dem Rennen mögen wohl auch ein Grund gewesen sein, warum ich nicht ganz auf der Höhe war aber das klingt im Nachhinein immer etwas nach Ausrede.
Fakt ist, daß das schwimmen für mich nach Wunsch verlief. Nach einem guten Start fand ich mich in der Gruppe mit den vermeintlichen Favoriten wieder und verließ als 20. das sehr (zu?) warme Wasser des Kanals.
Der Plan war, gleich mal was zu riskieren und zu versuchen, von Beginn an mit den besten Radfahrern unter den Triathleten - dazu zählen Sebastian Kienle und Norman Stadler zweifelsfrei - mitzuhalten. Im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass deren Tempo viel zu hoch für mich war. Auf den ersten 20 Kilometern musste ich an jeder kleinen Steigung ans Limit gehen, um den Kontakt nicht zu verlieren. Als dann nach 40 Kilometern Sebastian Kienle in Greding (der neue Radstreckenrekordhalter!) weiter aufs Tempo drückte, musste ich endgültig reißen lassen. Kurz zuvor hatte ich noch eine Fast-Kollision mit einem Q7 der Rennleitung aber das war nur ärgerlich und sicher nicht entscheidend für das Wegplatzen. Trotzdem kann der Fahrer froh sein, daß Blicke nicht töten können-das Fahrmanöver war selten dämlich und gefährlich.
Auf den verbleibenden 140 Kilometern war ich danach mehr oder weniger auf mich allein gestellt, denn den anderen "Opfern" des hohen Starttempos ging es entweder noch schlechter als mir, fielen mit Defekt aus oder hatten sich ihr Rennen einfach anders/besser eingeteilt (Gruß nach Frankreich!). Dennoch war die Fahrt über den Solarer Berg mal wieder ein großer Spaß und dank der zahlreichen Vuvuzelas klingeln meine Ohren immer noch etwas...
Meine Beine konnte der Lärm aber nicht freiblasen. Die waren so zu und fest, dass die letzten 30km eine sehr zähe Sache wurden - auf Platz acht liegend stieg ich mit der achten Radzeit nach 4:29h schon recht angeschlagen vom Stevens.
Energie hatte ich noch genug (PowerBar sei Dank), aber die Muskeln waren dicht nach dem "Anfängerfehler" zu Beginn der Radstrecke-davon habe ich mich nie ganz erholt. Hoch gepokert und verloren...
Das erste Marathondrittel verlief vom Tempo noch zufriedenstellend und ich hoffte auf eine zweite Luft aber die kam einfach nicht. Auch nicht als ich live Zeuge von Chrissie Wellingtons 2:48 Marathon wurde. Ab Kilometer 14 war ich "2. Frau"-Wahnsinn. Nicht das ich ein Problem damit hätte (Kona 08). In Hawaii werde ich mich an sie halten-scheint ein gutes Pacing zu haben und dann sollte Top15 drin sein...
So ging es langsam aber sicher nur noch im Joggingtempo weiter. Bei Kilometer 35 war dann sogar eine Gehpause nötig-vom Tempo her dürfe es kein großer Unterschied gewesen sein. Ich hatte Platz um Platz verloren, die Top 10 waren in weite ferne gerückt und so blieb als letztes Ziel nur noch ein aufrechtes Finish auf dem Rother Festplatz als 18. in 8:47 Stunden. Natürlich mit Sohnemann auf den Schultern.
Eine Aktion, die bei mir vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre.
Aber als Vater macht man Sachen...
Ich habs versucht und es hat nicht geklappt-auch daraus werde ich meine Lehren ziehen und es gab auch durchaus positives in dem Rennen.
In nicht mal mehr 12 Wochen ist der nächste Tanz über die 226km Triathlon-dann werde ich wieder etwas cleverer an die Sache heran gehen und mein Rennen machen.
Wie ich mich bis dahin erhole kann man bei Biestmilch lesen.
Bei meinen Ausrüstern und Sponsoren möchte ich mich für die tolle Unterstüzung bedanken. Ohne ein so tolles Team wäre der ganze Aufwand nicht möglich. Danke!Hervorheben muss ich hier diesmal Stevens Bikes, die mir extra für Roth ein echt schnelles Bike mit super Setup gestellt haben UND mir die Jungs und Mädels von der Firma drehmomente mit auf die Strecke geschickt haben.
Da kommt noch einiges an Bildmaterial nach und die Arbeit mit dem Filmteam hat großen Spaß gemacht.
triathlon.de hat das Volt vor dem Rennen nochmal unter die Lupe genommen
Noch eine unschöne Sache zum Abschluss aus den unendlichen Weiten des Internet:
Während der Challenge Veranstaltung wurde wohl im Liveticker bei meinem Zieleinlauf behauptet, ich hätte auf der Laufstrecke in der Rother Innenstadt auf den letzten 2km verucht abzukürzen. Nur ein Kampfrichter hätte mich davon abgehalten...
Das ist eine Falschmeldung! Wer mich kennt, weiß das.
Eigentlich nicht erwähnenswert-man kann wohl kaum auf jeden Schwachsinn im Netz hinweisen und versuchen es richtig zu stellen.
Doch von dieser dreisten Unterstellung (immerhin geht es um einen Betrugsversuch!) erfuhr ich nach dem Rennen als ich bei der Dopingkonrolle meinen Urin abfüllte...
Klar was ich meine?
Also: "train, rest, race - repeat..."
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2 Kommentare:
Hi Clemens,
Glueckwunsch, auch wenn es nicht so lief wie du dir das vorgestellt hast. In Kona laeuft's besser. Ich sag dir dann auf der Laufstrecke wieder die Position an ;)
Tobias
Kopf Hoch Clemens, das ist schon bitter (verrückte Autofahrer, dann die blöde Unterstellung..). Demnächst steht der Clem hatte nen Hilfsmotor im Stevens; ). Man sollte es nicht so ernst nehmen. Take it easy.Und bleib Gesund, das ist das wichtigste
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