Samstag, 18. Juli 2009

Challenge Roth - "Fake it ´till you make it!"

bis km 30 ging das gut...
Nach einer triathlonfreien Woche im Süden Deutschlands hier die Eindrücke von der Challenge in Roth.

Zunächst mal die Fakten:
Schwimmen in 50:55min
Radfahren in 4:21h
Laufen in 3:16h
Summe 8:31:37 Stunden.

Das bedeutet zwar meine schnellste Zeit in einem Triathlon über die Ironmandistanz ((Welt-)Bestzeiten gibt es im Triathlon mangels Streckenbeschaffenheit/-länge/Rennverlauf etc. eigentlich gar nicht...) aber zufrieden bin ich mit meiner Leistung nicht!
Weder Platzierung noch Endzeit entsprechen meinen Zielen von einem Zieleinlauf unter den ersten 10 und einer Zeit von unter 8:20h.
Es reichte nur für Platz 19 Gesamt/9. Deutsche Meisterschaft und erste Frau ;-)
Eine Kollision mit Chrissie Wellington im Zielkanal konnte ich diesmal nur knapp vermeiden. Eine "Angewohnheit" (Hawaii 08), die ich mal in Zukunft abstellen muss...

Das schwimmen war durchwachsen aber noch im Rahmen. Ich verpasste "meine" große Gruppe an der ersten Wende knapp und hatte überraschenderweise auch etwas Rückstand auf den späteren Sieger Michael Göhner. Außer mir scheint sich jeder diese Saison im Wasser verbessert zu haben...
Nach einem problemlosem Wechsel und wenigen Rad km war das aber vergessen und da war sie nun: die "Gruppe"!
An dem Punkt wird es eben taktisch und man muss das Regelwerk (10 m) voll nutzen. Als Lösung könnte man ja die Felder etwas ausdünnen und nicht so viele (Top-) Starter zulassen...?
Aus meiner Sicht haben die Kampfrichter in Roth alles in ihrer Macht stehende getan um ein faires Rennen zu ermöglichen. Es war manchmal "eng" aber die meisten Athleten haben sich wirklich Mühe gegeben, fair zu fahren (ein paar Füchse gibt es immer-das sind aber meistens die, die am lautesten schreien...).

Ich sehe mich selbst als überdurchschnittlich guten Radfahrer und bin nicht zuletzt deshalb an einem fairen Rennverlauf interessiert. Ich möchte meinen Vorteil nutzen und Vorsprung vor sehr schnellen Läufern haben.
Die Realität stellt sich aber nun mal so dar, daß die Leistungsdichte dieser Tage mehr und mehr zunimmt und es einfach immer mehr Jungs (und Mädels) gibt, die alle das gleiche können. Die 80er sind vorbei-das müssen einige Triathlonpioniere noch begreifen.
Darüber hinaus kann ich es nicht verstehen, daß der Sieger eines Rennens X für seine überragende Renntaktik gelobt wird und der Erste des Rennens Y für eine ähnlich Strategie als "Lutscher" dargestellt wird. Triathlon der Zukunft mit großen, leistungsstarken Startfeldern sieht nun mal so aus.
Aber das nur am Rande. Zurück zum Sport:

Nach der zweiten Durchfahrt der Steigung in Greding hatte sich das "Feld" dann ja etwas ausgedünnt und auch meine Magenschmerzen ließen nach. Der leichte Durchfall in den zwei Tagen vor dem Rennen hatte seine Spuren hinterlassen-Dank eines Schokoriegels konnte ich das Loch in Greding stopfen. Die Energieversorgung war aber gerade auf der ersten Radrunde etwas eingeschränkt und sicher auch ein Grund für den späteren Einbruch.
Mit einer doch eher kalorienverzehrenden Zeit von 4:21h stieg ich als 5. oder so vom Rad und machte gar nicht erst den Versuch das Tempo von Göhner/Sundberg/Tissink mitzugehen. Die müssen die ersten km in <3:30min/km gerannt sein...
Ich weiß was ich kann und hatte meinen eigenen Tempoplan. Nach einem zähen Start in den Marathon (Magen...) fand ich am Kanal nach 4km in meinen Rythmus und es ging gut voran.
Ein paar Positonen verlor ich an Olaf Sabatschuß, Patrick Vernay und Richard Ussher (wird von Subway gesponsort-cool!) aber die laufen auch (noch) nicht in meiner Liga.
Luke Dragsta (später 9. in 8:13h) war da schon eher etwas für mich. Ich ließ ihn im Mittelteil der Strecke etwas ziehen, lief weiter meine Pace und der Plan war dann auf dem Rückweg Gas zu geben und von Platz 10. auf 9. vorzulaufen. Nach der guten Radzeit war der Abstand nach hinten schon recht sorgenfrei...
Kurz vor der 30km Marke kam aber alles ganz anders. Aus einem kleinen Durchhänger wurde ein immer tieferes Loch, die Beine machten zu, ich bekam Krämpfe und der Tank war leer.
Tankstopp an einer Verpflegungsstelle: Cola, Salz (Danke Lars!), Iso, Wasser. Alles drehte sich.
Zwar kam ich wieder in Bewegeung aber mehr als Joggen war nicht mehr drin und ich musste Position um Position kampflos abgeben. Die tollen Zuschauer auf dem Rother Festplatz machten den Zieleinlauf dann doch noch einigermaßen erfreulich. Das ist ja auch das tolle an dem Sport-egal wie es gelaufen ist: Es ist immer schön, wenn man das Ziel sieht und ankommt. Es ist halt doch nicht selbstverständlich und ein Privileg so gesund und munter durch die Welt zu laufen.
8:31h ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Ich könnte jetzt noch eine lange Liste an "Ausreden" aufführen (schlechte Zähne=Wurzelbehandlungen in den Wochen vor dem Rennen, keinen Schwimmtrainer, Durchfall vor dem Rennen, drei Wochen vor Roth umgeknickt=Laufpause...) aber wer will das wissen und was ändert es am Ergebnis? Results - not reasons!

da geht noch was...

2 Kommentare:

Frank hat gesagt…

Moin moin,
ich wollte ja schon viel früher was reinschreiben....
Erstmal Gratulation zu einem starken Rennen. Auch wenn du nicht so recht zufrieden bist. Immerhin hast du bis zum Lauf ganz vorne gut mitgemischt und ne krasse Radzeit in den Asphalt gebrannt. Dafür meine volle Bewunderung. Naja und das nächste mal klappts dann auch mit dem Mara und schwupps bist du Top 5 (Spätestens in Arizona bzw. Florida).

Und ganz im Sinne meines blogs: da geht was...

Hören uns und gute Erholund von uns 3 an euch 2,5.

F

Cliff hat gesagt…

Moin Clemens,

Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis in Roth.

Sehe das wie Frank, da geht was ....

Bzgl. der Ausreden geb ich dir Recht. Ursachenforschung ist okay, Ausreden hingegen ändern nix mehr.

In diesem Sinne, weiterhin viel Erfolg in der laufenden Saison

Gruß, Cliff