Donnerstag, 6. Mai 2010

St. George - Ironman Nr. 11



Große Reise, wichtiges Rennen, langer Bericht...
Es gab zwei Ziele für den Ironman Utah: Top5 Platzierung und Hawaiiquali.
Hat beides geklappt und ich bin mit vielen positiven Eindrücken/Erkenntnissen wieder heimgeflogen. Aber es gab auch einen Rückschlag.

Doch ganz von vorne:
Vor dem Schwimmstart im recht kalten Sand Hollow Reservoir (ca. 15/16 Grad) entschied ich mich gegen ein langes einschwimmen und versuchte mich am Ufer vorzubereiten um nicht unnötig auszukühlen. Ich kam sehr gut weg, konnte mich ohne große Mühe in der ersten Gruppe halten und erreichte als 7. die Wechselzone zusammen mit den vermeintlichen Favoriten (McDonnald, Kotschegarow, Lieto, Hoffmann usw.). Die Spitze mit Luke Bell war mit 2 min in Schlagdistanz. Das war schon mal eine sehr gute Ausgangsposition und etwas, woran ich v.a. mit Ute Mückel (Danke!) den ganzen Winter über gearbeitet hatte. Den Abwärtstrend der letzten Saison konnte ich also umkehren und es war schön, daß im Rennen auch umsetzten zu können.
Also schälte ich mich blitzschnell aus dem neuen Sailfish G-Range Neo und es ging auf die schöne aber anspruchsvolle Radstrecke im Süden Utahs.
Die "Gruppe" kam unter der strengen Aufsicht des Chef-Kampfrichters Jimmi Ricitello gut voran und nach ca. 60km erreichte ich das Führungsfahrzeug. Da kurz darauf mein Homestay-Dad an einer Verpflegungsstelle als Helfer eingesetzt war, ergriff ich gleich mal die Initiative und die Caldwells waren natürlich saustolz, daß ihr "German" das Rennen anführte. Die Gruppe wollte und konnte ich aber auch an "The Wall" (es gibt bei jedem Ironman einen Hügel mit dem Namen...) nicht sprengen und so ging es in die lange Abfahrt zurück nach St. George.
Hier schloss der spätere Sieger Michael Weiss zur Spitze auf, attakierte sofort und niemand konnte folgen...
Bei dem Versuch dranzubleiben hatte ich etwas Mühe-ich war der einzige ohne Scheibenhinterrad und bei einem Topspeed von 86 km/h rollten mir meine Begleiter etwas davon. (ich dachte das Stevens Crono mit Scorpo 50/80mm Setup wäre ok für die Strecke-nächstes mal mit Disc!)
Zu Beginn der zweiten Runde konnte ich aber wieder den Anschluss finden und so ging es ohne große Probleme zum zweiten Wechsel zurück in die Innenstadt von St. George.

Platz 2. bis 6. stiegen also quasi zeitgleich vom Rad und es ging auf die brutal hügelige Laufstrecke. Meine geheimen Podiumsambitionen musste ich hier leider schon auf den ersten bergigen 5km korrigieren. Der Rücken schmerzte, die Beine waren wie taub und gerade bergan konnte ich dem Tempo der anderen nicht folgen.
Das war schade, denn gerade zu Fuß hatte ich auf Mallorca einige vielversprechende Trainingsläufe rausgehauen. Ich versuchte aber weiterhin konzentriert und "im Rennen" zu bleiben-die anderen würden auch noch ihre schwere Zeit haben...
So war es dann auch: Ende der ersten Runde konnte ich Luke Bell überholen und war zurück in den Top5. Die Platzierung konnte ich dann auch verteidigen und erreichte das Ziel nach 9:02h in der Gewissheit, ein gutes aber leider kein sehr gutes Rennen gemacht zu haben.
So wie im Wasser so wird aber auch per Pedes der Knoten bald platzen - Ursachenforschung mit Coach Peter läuft in ein paar Tagen an...

In St.George habe ich Teil einer supertollen Gastfamilie sein dürfen und in Utah eine wahnsinnig beeindruckende Landschaft erleben dürfen.
Wer also ein neues, anspruchsvolles Rennen sucht und auch neben dem Sport noch etwas sehen will, ist hier gut aufgehoben (Zion Nationalpark, Grand Canyon North Rim, Las Vegas). Fragen zum Rennen und Umgebung gerne an mich!

Nach so einem Trip und der langen Vorbereitung ist es auch mal Zeit Danke zu sagen:
-meiner Familie-vor allem Frau und Kind, die den ganzen Sport nicht nur tolerieren
sondern vollstens unterstützen.
-der Familie Caldwell für ihre Gastfreundschaft und logistische Unterstützung
-meinem Trainer Peter Sauerland und dem restlichen "Beraterteam" Ute Mückel, Jens Machacek, Matthias Marquard, Richard u.v.m.
-meinen Ausrüstern Sailfish, Skinfit, Stevens Bikes, Cratoni Helme, NewBalance, Powerbar, Sauerland Team
-meinen Sponsoren v.a. DVAG Lars Schweppe und der Kanzlei Rohring

Mit dem ganzen Team geht es nun weiter in die Sommersaison und ich freue mich schon auf die nächsten Rennen!

Doch zunächst ist noch etwas Wundenlecken und Erholung angesagt - die Saison geht ja nun bis Oktober...

Hier noch ein Eindruck der Radstrecke:

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