Montag, 3. Juni 2013

Rheinauhafen Triathlon "58"

Vor der Erklärung, was ein "58" Triathlon ist, noch kurz etwas zum Triathlon-Sasionauftakt in Hameln:
Die "AK35" (Aua!) gibt es wirklich und ich durfte mich auch schön brav in der Startgruppe einsortieren. Die jungen Wilden waren 45 Minuten später an der Reihe und so kam es, daß ich die Podiumskandidaten erst bei der Siegerehrung getroffen habe. Bei einem direkten Rennen hätte ich mir wohl das Überziehen einer Regenjacke (bei 8 Grad und Regen darf man das in der Ü30...) erspart und wäre wahrscheinlich etwas ambitionierter gefahren und gelaufen...
Wie auch immer- mit Platz 6, eingesautem Rad und vielen dreckigen und nassen Klamotten kehrten wir vom Sonntagausflug aus Hameln zurück. Die 30 Euro Preisgeld landeten beim Pizzaservice.

In Köln beim Rheinauhafen Triathlon war ich Teil eines Testrennens: um mal etwas Neues auf den Triathlonmarkt zu werfen, dachten sich die Macher der "WillPowerRaces" das "58er"Format aus: 3km schwimmen, 40km Rad und 15 km laufen (=58km).
Dadurch ergibt sich in jeder Disziplin eine Verweildauer von jeweils etwa einem Drittel der Gesamtzeit. Das eröffnet guten Schwimmern und Läufern etwas andere Chancen als die eher radlastigen (>50% der Rennzeit verbringt man auf dem Rad) klassischen Formate wie 1,5-40-10 usw.
Also genau NICHT mein Ding. Mitmachen und ausprobieren!
Das Startfeld war sehr überschaubar denn die meisten Athleten bevorzugten die "echte" Kurzdistanz mit gleichzeitiger Chance auf die Titel der Kölner Stadtmeister. Mit Sven Sundberg fand der Veranstalter aber doch einen testwilligen Topathleten und es wurde das Duell Coenen vs Sundberg in der Presse vorgestellt.
Daraus wurde aber leider eine One-Man-Show mit dem deutlichen Sieg von Sven.
Mein Rennen war nach 100m im kalten Rheinhafen (man munkelte von 14,8 Grad, das Hochwasser war aber hier im Seitenarm kein Problem) irgendwie vorbei und ich konnte nur noch hinter Sven herpaddeln. Renntempo ging irgendwie nicht. Winterstarre? Die 3km im Wasser waren irgendwann geschafft, der Rückstand riesengroß aber meine Stunde würde auf dem Rad schon schlagen!
Mir schlug auf der Rheinuferstraße aber nur der Wind ins Gesicht und aus der Unterführung an der Deutzer Brücke schaffte ich es nur im Wiegetritt wieder heraus. Die Beine wollten einfach nicht warm werden, der Puls ließ sich nicht über 150 S/min treiben und als ich in der zweiten Wechselzone ankam, war Sven schon über 2 km  gelaufen...
Ein gebrauchter Tag!
Kurzzeitig habe ich ans Aufhören gedacht. Aber mit welcher Begründung? Technischer Defekt? Kein GPS Signal an der Stoppuhr? Die Familie hatte sich extra zum Gel-anreichen aufgestellt und einen Dreijährigen stört es nicht, wenn die Überrundung droht: Hauptsache die Gelübergabe klappt. Hurra!
Die kurzweilige Laufstrecke und vielen Zuschauer machten den Trainingslauf dann noch ganz erträglich und ich konnte meinen 2. Platz halten. Heute war ich selbst mein größter Gegner. Immerhin: Sven war noch nicht geduscht als ich im Ziel war.
Bei bestem Wetter konnte man den Nachmittag aber noch gemütlich ausklingen lassen (Start war nämlich erst um 13:30 Uhr!) und die letzten Finisher der Premierenveranstaltung im Ziel begrüßen.

Sportpolitik mal Beseite (über die bekannten Querelen zwischen Veranstalter und Verband schweige ich mich mal aus), muss ich sagen, daß die Veranstaltung wirklich Potential hat. Will man den (Triathlon-) Sport zu den Menschen (=Publikum) bringen , muss man in die Städte.
Hamburg hat es vorgemacht. Das Cologne Triathlon Weekend (CTW) gibt es seit Jahren (mit dem Nachteil von  zwei Wechselzonen). Beim Ironman Frankfurt (übrigens keine Millionenstadt wie Köln!) funktioniert das auch. Warum also kein hochkarätiger Wettkampf auf der Olympischen Distanz in der Kölner Innenstadt für Spitzen- und Breitensportler (Hallo Bundesliga?)?
Das Gelände um den Rheinauhafen ist sehr gut geeignet und die Kölner sind ständige Absperrungen/Umleitungen wegen irgendwelcher Veranstaltungen gewöhnt. CTW oder CSD?
Der Rheinländer an sich ist da von Natur aus recht gelassen.
"Et is wie et is, et kütt wie et kütt un et hät noch immer jot jejange."
(hochdeutsch: alles wird gut)
Ich komme gerne zurück-wenn man mich denn lässt! Denn Gerüchten zufolge kann mir eine Sperre vom Verband drohen, da ich bei einer "nichtgenehmigten" Veranstaltung am Start war (und das auch noch im Internet breittrete...). Eine Lösung "Pro Sportler" wäre wünschenswert. Mit allem anderen wird ja eh schon der Justiz-Apparat und die Kriegskasse auf beiden Seiten belastet.
Mal sehen, wieviel Wasser den Rhein runterfließt, bis es da Klarheit gibt.

Apropos Rhein:
Die Situation am Pegelstand in Bonn ist auch nicht ganz entspannt: derzeit zittern viele um die Austragung des Bonn Triathlons am kommenden Wochenende. Eines meiner Lieblingsrennen.
Eine abgesagte oder umgeplante Sportveranstaltung sollte aber im Angesicht von überschwemmten Häusern und bedrohten Existenzen im Süden und Osten Deutschlands das geringere "Problem" sein.

Hoffen wir mal auf das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor.
In dem Fall ein Duathlon oder sogar Rennabsage. Solange dabei keiner zu Schade kommt, sollte uns das allen mehr als genug sein.

2,1,ab...

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