Montag, 3. September 2012

Podium in Kölle!


Mit Rang drei konnte ich gestern in Köln meine Serie an guten Rennen fortsetzen. Momentan funktioniert die Strategie sehr gut: an den Wochenenden in Form von Wettkämpfen hart "trainieren" und dazwischen nach dem normalen Tagesjob in der Firma nur locker bewegen. Ich habe gerade das Gefühl von Rennen zu Rennen besser in Form zu kommen.
Wenn das dann auch noch vor so einer tollen Kulisse wie der Kölner City so gut klappt, ist das doppelt schön. Ich bin zufrieden-auch wenn ich den harten Kampf um Platz zwei verloren habe.
Nach dem Transvorarlberg war ich erstmal für 2-3 Tage bedient. Am Donnerstag gesellte sich dann auch noch "Halskratzen" zu den matschigen Beinen und die Vorfreude auf die nächste Mitteldistanz war gebremst. Nach der Anreise war die Welt aber am Samstag beim Auftaktlauf am Rheinufer wieder in Ordnung. Das Frühstück im Maritim-Rennhotel schmeckte. Nach dem üblichen Material- und Wassercheck am Fühlinger See war ich wieder startklar.
Der Schwimmstart verlief auf der Regattabahn gewohnt entspannt, die erste Gruppe musste ich wie erwartet reißen lassen aber ansonsten ging alles wie geplant. Ein Rückstand von gut 2:30 Minuten auf die Spitze war sogar etwas weniger als befürchtet. Solange ich einen (Sailfish ;-) Neoprenanzug trage, geht es noch halbwegs ohne vernünftiges Schwimmtraining voran. Ein guter Wechsel und es ging aufs Rad. Die ersten 12km waren etwas zäh, so richtig reintreten konnte ich nicht aber langsam und beständig geht ja auch. Am ersten Wendepunkt sah ich die Abstände und bekam auch Infos von meinem Team am Streckenrand: Es war nicht die Frage ob sondern wann ich die Spitze erreichen würde. Leider nimmt man auf einer so flachen Strecke dann immer ein paar Taktikfüchse mit und ich habe derzeit nicht die Form oder/und war noch etwas müde vom Rennen in der Vorwoche um mal richtig den Hammer fallen zu lassen und weg zufahren. Ich habe das 2-3 mal versucht aber letzendlich waren das nur Strohfeuer und etwas Energieverschwendung. Irgendeiner setzte immer nach und ich fand mich bei Kilometer 80 damit ab, in einer Sechser-Gruppe vom Rad zu gehen. (zum Wort "Gruppe" ist in dem Fall zu sagen: es war eng aber nicht unfair, manche führen - manche folgen und taktieren. Im Fußball heißt das "internationale Härte". Etwas frustrierend für gute Biker aber so ist der Sport nunmal auf solchen flachen Stadtkursen.) Was bleibt ist die Radbestzeit und nach einem guten Wechsel die Führung des Rennens. Ich lief bewusst "voll" an um zu gucken wer was kann und wer nicht. Daß Per Bittner bald kommen würde war klar. Er war haushoher Favorit, hat dieses Jahr eine super Saison und gewinnt viele Rennen immer mit sehr guten Laufzeiten. Sein Halbmarathon war über 6 Minuten schneller als meiner-eine andere Liga. Er brauchte keine zwei Kilometer um seinen etwas schwächeren Wechsel in die Führung des Rennens zu verwandeln. Ich kam aber für meine Verhältnisse auch ganz gut vom Fleck und sah am Wendepunkt nach fünf Kilomtern was Sache war. Die Gruppe hatte sich zerlegt. Das war ja das Ziel von meinem kleinen Ausscheidungslauf gleich zu Beginn. Ein Belgier war allerdings noch nah an mir dran und ich wurde nach dem schnellen Start etwas müde. So musste ich bei Kilometer sechs Rang zwei abgeben aber konnte in Schlagdistanz bleiben. Cola war jetzt angesagt! Ende der ersten Runde fing mein taktisch clever gefahrener Sportskollege an, sich ständig umzugucken-eine typische "Opferhaltung"! Als es in die zweite Runde ging hatte ich ihn wieder ein und konnte mich beim Begleitradfahrer für den "2. Mann" zurückmelden. Auf dem Weg zum letzten Wendepunkt fingen die Beine jetzt doch arg an zu zwicken und meine Befürchtungen wurden wahr: so richtig abgeschüttelt hatte ich Geert Janssens nicht. Es wurde spannend! Die Laufstrecke war jetzt gut bevölkert und an den Verpflegungsstellen entsprechend eng. So hatte ich dann die Wahl: ohne Cola durchlaufen oder stehen bleiben und braunes Zuckerwasser abgreifen-dabei womöglich noch mit einem entgegenkommenden Teilnhemer zusammenstoßen (so wie letztes Jahr...). Keine Cola. Mein Belgier war also wieder neben mir aber ich zog an um auf jeden Fall an der letzten Verpfelgung noch vor ihm eine Cola zu bekommen. Nicht daß er mir die wegtrinkt... Er trank nichts und das Loch war da! Erst 5 Meter, dann 10... Ich versuchte dran zu bleiben doch an der Wendeltreppe hoch zur Deutzer Brücke war dann Schluss. Meine Beine waren dicht und die Karusselfahrt durch die Wendeltreppe gab mir den Rest. Kopf und Körper liefen auf Notstrom. In dem leichten Gefälle von der Brücke runter zum Ziel kam ich auch nicht mehr näher und die Sache war entschieden. Rang drei für mich. Mehr ging nicht.

Das war mein fünfter Start in Kölle und ich war bisher immer "irgendwie dabei". Ganz nach vorne hat es nie gereicht und daß sich daran gerade dieses Jahr mit Job, Umzug und Familie etwas ändert, wäre utopisch. Aber ich lebe noch ganz gut von der Erfahrung und dem Training der letzten Jahre und habe noch viel Freude am Triathlon.
So kann das weitergehen: nächste Woche großes Klassentreffen beim Ratingen Triathlon.
Team Supersprint und Olympische Distanz! Mal sehen was das wird nach zwei Mitteldistanzen in Folge.
Training in den nächsten fünf Tagen? Der Rasen will mal wieder gemäht werden...
Triathlon? Alles halb so schlimm.


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